[microsound-announce] N_I_N_E_T_E_E_N
Ephraim Wegner
EphraimWegner at gmx.de
Wed Mar 12 18:23:23 EDT 2014
N_I_N_E_T_E_E_N
17. Maerz, 20.30 Uhr, FREISPIEL, Kammertheater, E-Werk, Freiburg
Stephen Altoft 19tel Trompete
Ephraim Wegner Elektronik
57 Minuten, Stuecke und Improvisationen von Anne La Berge, Ephraim Wegner, Manfred Stahnke und Stephen Altoft
Nach dem EUROMicroFest 2013 - und vor dem WELTMicroFest 2015 "Forgotten Spaces"-Projekt - spielen die Organisatoren des Festivals im Duo in der „Freispiel“-Reihe im E-Werk.
Stephen Altoft (19tel Trompete) und Ephraim Wegner (Elektronik) praesentieren ein mikrotonales Musikprogramm mit Werken von Anne La Berge (Amsterdam), Manfred Stahnke (Hamburg) sowie eigenen Stuecken und Improvisationen. Der Abend beginnt mit einer kurzen Einfuehrung in die 19-Ton-Stimmung von Stephen Altoft und verbindet die einzelnen Stuecke durch improvisatorische „Links“ zu einem 57-Minuten-Programm.
Mit freundlicher Unterstuetzung durch das Kulturamt Freiburg.
Programm
SHARED FREQUENCIES [269.17, 278.81, 300,77 | 260.33, 312.68, 377.24, 518.55] – Ephraim Wegner
Verschiedene Sinustoene und Rauschgeneratoren werden anhand von Zufallsoperationen in den im Titel genannten Frequenzen der 19-Ton Skala clusterartig kombiniert. Auf diese Weise entstehen Interferenzen, die den Frequenzabstand der einzelnen Toene untereinander zum Thema haben. Das Spiel der Elektronik erzeugt durch festgelegte Rahmenbedingungen Toene in unterschiedlichen Dichten - von momenthaft bis kontinuierlich. Die so generierten Akkorde, bestehend aus zwei, drei oder vier Einzeltoenen, werden durch den Instrumentalisten mit der Trompete aufgegriffen. Durch diverse Spieltechniken, den Einsatz von Daempfern und das Umspielen von verschiedenen Akkordstrukturen entwickeln sich hier, zusammen mit der elektronischen Klangerzeugung, diverse Obertonbewegungen und Klangadditionen sowie ein gemeinsamer Puls. Das Stueck versucht, den Detailreichtum und die ungeheure Dichte, die bereits in einem einzigen Ton vorhanden ist, in den Fokus des Zuhoerers zu ruecken.
STUDIE – Manfred Stahnke
Eine Studie von Manfred Stahnke für die 19Ton-Trompete mit Echtzeit-Elektronik-Bearbeitung, in der die hybriden Moeglichkeiten zwischen der 19-Ton-Skala und einer reinen Stimmung genutzt werden. Eine Live-Aufnahme der Trompetenstimme wird in der Folge zunaechst eine Oktave tiefer, leise und um den Faktor 2/3 verlangsamt, spaeter auch eine Oktave hoeher, sehr leise und um den Faktor 3/2 beschleunigt, hinzugefuegt. Die hohe Computerstimme wird nach frei zu bestimmenden Pausen dazugespielt, zum Teil im Tempo manipuliert und arrangiert.
AWAY – Anne La Berge
In Away hat Anne La Berge Stephen Altoft einen Max/MSP Patch als gefuehrte Improvisation erstellt. An Blechblasinstrumente erinnernde Toene eines Clavia Nord-Modulatorsynthesizers werden mittels kontrollierter Zufallsoperationen abgespielt und dienen dem Instrumentalisten als Zuspiel. Im Solo-Part improvisiert die Trompete mit langen Toenen und dissonanten Melodien in festgelegten Intervallschritten -vorrangig in Sekunden, Terzen, Septimen und Nonen. Innerhalb der 19-Ton-Stimmung hat der Performer viel Freiraum und Variationsmoeglichkeiten. Auch die Laenge des Werkes ist beliebig bestimmbar. Der Patch wird am Konzertabend von Ephraim Wegner gesteuert. In dem Stueck werden mehrere Erfahrungen von persoenlichem Verlust, Trennung und Tod aufgearbeitet.
away
In my head is a room designed by you.
Fierce love is the floor.
The room is not empty.
But you are away
breaking trail on a beeline forward.
In my heart is a room designed by you.
Memory is the ceiling.
Daydreams steer the enduring walls.
I trust that the room won’t ever go missing.
Goodbye deeply never happens.
-Anne La Berge 2008
RASP - Stephen Altoft
RASP ist die erste in einer Reihe von Etuden, welche die Moeglichkeiten meiner umgebauten 4-Ventil-Mikrotonal-Trompete in Kombination mit zeitgenössischen Spieltechniken erforschen. Mit dieser strukturierten Improvisation untersuche ich die Effekte auf den Luftstrahl, die sich durch die Positionierung des vierten Drehventils in 1/2-, 1/3- sowie 2/3-Stellung in Kombination mit Spalttoenen und Multiphonic-Techniken ergeben.
Biografien
Stephen Altoft widmet sich besonderes der Entwicklung von neuem Repertoire für Trompete und gruendete 1998 zusammen mit dem Schlagzeuger Lee Ferguson das duo Contour. Er ist Mitglied des ensemble chronophonie (Freiburg) und ensemble Linea (Strasbourg).
Seit 2000 arbeitet Stephen Altoft an einem mikrotonalen Trompeten-Projekt mit dem englischen Komponisten Donald Bousted. Mit ihm zusammen entwickelte er zwischen 2001 und 2002 eine 19-Ton/Viertelton Trompete als Fachberater am Centre for New Musical Instruments, London.
2003 gab er seine eigene 19-Ton B Trompete und eine Viertelton C Trompete ‚Kits' bei Johannes Radeke und Siegmar Fischer vom Musik Gillhaus, Freiburg, in Auftrag. Es entstand paedagogisches Material und ein vieĺfaeltiges Repertoire, unter anderem die Etuedensammlung ‚24 Microtonal Studies’ (Handbuch & CD) fuer Viertel-, Achtel- und 19-Ton Trompete, die ‚Yasser Collection’ (kurze Solostuecke fuer 19-Ton Trompete), Werke fuer Solos mit Live-Elektronik/Video sowie Werke für duo Contour. Das Projekt ist unter www.microtonaltrumpet.com veröffentlicht. Durch Konzerte, Vortraege und Workshops an Universitäten und Musikhochschulen werden diese Erfahrungen an neue Generationen von Komponisten und Trompetern weitergegeben.
Im April praesentiert Altoft seine mikrotonale Trompete auf dem American Microtonal Music Festival in New York und an der New England Conservatory in Boston.
http://www.microtonaltrumpet.com/
Anne La Berge bewegt sich als Floetistin, Impovisationskuenstlerin und Komponistin ueber Stil- und Laendergrenzen hinweg. Fein gesponnene mikrotonale Texturen und Melodien, kraftvolle perkussive Flöteneffekte und eine ausgepraegte Vorliebe für Improvisationsraeume werden in ihren Performances mit gesprochenem Text, dem Einsatz von Computersamples und digitaler Klangerzeugung kombiniert. Zusaetzlich zu den Kompositionen, an denen sie selbst beteiligt ist, schreibt sie Werke für andere Kuenster, ueblicherweise in Form gefuehrter Kompositionen. Nach der Beendigung ihres Studiums in den Vereinigten Staaten im Jahre 1989 zog sie nach Amsterdam, wo sie noch heute lebt. Sie ist Mitbegruenderin von Kraakgeluiden, einer Reihe von Improvisationskonzerten in Amsterdam zwischen 1999 und 2006, in der ein gemeinsamer musikalischer Interaktionsraum von Computern, elektronischen und akustischen Instrumenten beforscht und mit interaktiven Echtzeitsystemen experimentiert wurde. Viele der dort angestoßenen musikalischen Projekte und Kolloborationen haben ein Eigenleben entwickelt und noch heute Bestand. Ihre Musik wird bei Frog Peak Musik (US) und Donemus (NL) veroeffentlicht. Zusammen mit ihrem Ehemann David Dramm leitet sie die VOLSAP Stiftung für komponierte und improvisierte Musik in Amsterdam.
http://www.annelaberge.nl/
Manfred Stahnke wurde 1951 in Kiel geboren und studierte ab 1966 in Luebeck, Freiburg, Hamburg und in den USA Komposition, Musikwissenschaft und Computermusik. Er legte das Examen in "Musiktheorie und Komposition" 1973 in Freiburg ab. 1979 promovierte er in Hamburg bei Constantin Floros über Pierre Boulez. Seine Lehrer in Komposition waren Wolfgang Fortner, Klaus Huber und wesentlich Ben Johnston und Gyoergy Ligeti.
Zu seinen Kompositionen zaehlen Buehnenwerke: "DER UNTERGANG DES HAUSES USHER" 1981, "HEINRICH DER VIERTE" 1987, "WAHNSINN, DAS IST DIE SEELE DER HANDLUNG", Neufassung Berlin Staatsoper 2012, "ORPHEUS KRISTALL" 2002, Biennale Muenchen; ferner Orchesterwerke und Konzerte, u.a. aufgefuehrt vom Radiosinfonieorchester Hilversum, den Kieler Philharmonikern und dem SWR-Sinfonieorchester (2006 Violinsymphonie "DANZBODNLOCK" in Donaueschingen mit der Violinistin Barbara Lueneburg, 2012 "Such(t)maschine" mit dem ensemble modern in Frankfurt), sowie viele Kammermusiken für Ensembles wie das ensemble modern, das Nieuw Ensemble Amsterdam, das ensemble DECODER, das TRIO CATCH etc.
Seit 1989 ist er an der Hochschule in Hamburg Professor fuer Komposition, seit 1999 Mitglied der Hamburger Freien Akademie der Kuenste.
http://www.manfred-stahnke.de/
Ephraim Wegner begann seine Karriere als DJ im elektronischen Bereich, verlagerte aber Ende der Neunziger seine kuenstlerische Arbeit auf das Komponieren eigener Stuecke sowie auf die Entwicklung von digitalen und elektronischen Steuersystemen. Seine musikalischen Arbeiten sind groeßtenteils im Bereich der Musique Concrète, Elektroakustik und Neuen Musik anzusiedeln. Es gibt zahlreiche Kooperationen mit anderen Musikern und Ensembles (u.a. @C, Alexander Grebtschenko, Jan F. Kurth, Harald Kimmig, ensemble chronophonie, Ensemble Alarm oder Gilles Aubry). Musikalische Auffuehrungen oder Installationen waren bereits im ZKM, bei den Baden-Württembergischen Theatertagen oder Art´s Birthday – einer Veranstaltung des SWR – zu hoeren. Des Weiteren vertont Ephraim Wegner Dokumentar-, Kunst- und Kurzfilme sowie Theater-Auffuehrungen. Bis Oktober 2010 gestaltete er seine eigene Radiosendung bei Radio Dreyeckland, und er ist Gastgeber einer fest etablierten Veranstaltungsreihe für experimentelle Musik in Freiburg. Im Jahr 2013 beendete er sein Studium an der KHM in Koeln mit einem Diplom für Audiovisuelle Medien.
http://www.anti-matter-plant.org/
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